Digitalisierung Kompetenzzentrum

Digitales Empowerment für das Sozialwesen

Der digitale Wandel verändert die Gesellschaft, die private und berufliche Lebenswelt der Menschen. Die Veränderungen betreffen nicht zuletzt die Klient*innen der Sozialen Arbeit sowie die Organisationen, Führungskräfte und Fachpersonen des Sozialwesens.

Das Kompetenzzentrum Digitalisierung & Soziale Arbeit leistet einen Beitrag dazu, damit das Sozialwesen die digitale Transformation aktiv gestalten und sich in die Entwicklungen einbringen kann. Unser Credo ist das "digitale Empowerment" der verschiedenen Akteur*innnen der digitalen Transformation im Kontext des Sozialwesens.

Warum das wichtig ist

Das Tempo und das Ausmass des digitalen Wandels verändert nicht nur die Gesellschaft als Ganzes, sondern beeinflusst auch das Sozialwesen. Obwohl Soziale Arbeit eine Tätigkeit am und mit Menschen ist, so kann sie sich den Themen der digitalen Transformation nicht verschliessen. Ohne die aktive Auseinandersetzung mit den Digitalisierungsthemen wird die Möglichkeit preisgegeben, die fachliche Perspektive der Sozialen Arbeit in diese Themen einzubringen und die Entwicklungen aktiv mitzugestalten.

Will das Sozialwesen Technologie für förderliche Entwicklungen nutzen und sich in Bezug auf gesellschaftliche, strukturelle oder individuelle Risiken positionieren können, ist eine kritische Offenheit der Beteiligten erforderlich. Damit kann schlussendlich das gegenseitige Verständnis zwischen der Sozialen Arbeit und der Informatik gefördert und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Fachbereichen gestärkt werden. Im besten Fall führt dies in Zukunft zu besseren, passenderen Lösungen für den Sozialbereich.

Was wir erreichen wollen

Unser Kompetenzzentrum für Digitalisierung und Soziale Arbeit ist ein aktiver Beitrag zur Entwicklung der Praxis des Sozialwesens und der Profession Soziale Arbeit. Wir arbeiten nach dem Prinzip des "digitalen Empowerments" und unterstützen die verschiedenen Akteur*innnen mit "Hilfe zur Selbsthilfe" die Digitalisierung im Sozialwesen pro-aktiv mitzugestalten. Wir lösen nicht ihre Probleme, sondern wir unterstützen Sie dabei, Ihre eigenen Lösungen zu finden.

Wie wir digitales Empowerment fördern

Um das Sozialwesen in der aktiven Gestaltung der digitalen Transformation zu unterstützen, verfolgen wir folgende Ansätze:

Um die Digitalisierung im Sozialbereich aktiv und fundiert gestalten zu können, sind nicht nur fachliche Kenntnisse des Sozialen erforderlich. Es braucht auch ein Verständnis der technischen Seite. Die Verschränkung beider Perspektiven ermöglicht es, Technologien, Lösungsansätze und Entwicklungen aus einem fachlichen Blickwinkel zu beurteilen und zu reflektieren. Meist sind Wissensinhalte über die Digitalisierung oder die digitale Transformation nicht an den Kontext des Sozialwesens angepasst oder vernachlässigen eine entsprechende fachliche Auseinandersetzung. Der Transfer der technischen Themen auf den Sozialbereich ist nicht immer einfach und bindet zudem Ressoucen.

Doch nicht nur angepasstes Fachwissen oder neue Forschungsergebnisse sind relevant. Die in der Praxis und an Hochschulen durchgeführten Projekte und Entwicklungen bilden einen wertvollen Schatz an Erfahrungswissen für die Branche. Dieses Fach- und Erfahrungswissen wollen wir verständlich und angepasst an verschiedene Niveaus zugänglich machen.

Für die Digitalisierung im Sozialwesen sind die Bereiche Soziale Arbeit und Informatik gleichermassen relevant. Die Tätigkeiten in diesen Bereichen folgen jedoch ganz unterschiedlichen Logiken. Einfach ausgedrück: Die Informatik nutzt Standardisierung und den Umgang mit technischer Komplexität. Die Tätigkeiten der Sozialen Arbeit sind geprägt vom Umgang mit sozialer Komplexität und Nicht-Standardisierbarkeit. Die beiden Bereiche sprechen sozusagen unterschiedliche Sprachen. Für eine gute Zusammenarbeit und positive Entwicklungen ist eine interdisziplinäre Verständigung notwendig.

Wir unterstützen den Sozialbereich darin, das notwendige Verständnis für die Informatik zu entwickeln und die Zusammenarbeit gelingend zu gestalten. Und wir unterstützen die Informatik dabei, ein besseres Verständnis der Handlungsanforderungen des Sozialwesens zu entwickeln.

Viele soziale Organisationen verfügen über begrenzte Ressourcen, um die digitale Transformation in der eigenen Organisation, in der Angebotsentwicklung, der Klientenarbeit usw. voranzutreiben. Gleichzeitig kann man davon ausgehen, dass organisationsübrgreifend an vielen Orten im Sozialwesen ähnliche Herausforderungen gemeistert und an Lösungen gearbeitet wird. Wir sind überzeugt, dass die Entwicklung gefördert und gleichzeitig finanzielle und personelle Ressourcen geschont werden, wenn sich die Akteur*innen über die, für sie relevanten Themen vernetzen, sich austauschen und Kooperationen eingehen können. Deshalb erweitern wir die Möglichkeiten der Vernetzung und der übergreifenden Kooperation - online und offline. 

Die Reflexion des eigenen Handelns, von Haltungen oder Entwicklungen ist ein zentraler Aspekt für Fachpersonen, die in der Sozialen Arbeit tätig sind. Das gilt auch für Themen der Digitalisierung und der digitalen Transformation. Gleichzeitig besteht beim Menschen im Allgemeinen die Tendenz, positive Aspekte von technologischen Entwicklungen zu überschätzen und negative Auswirkungen zu unterschätzen. Das verdeutlicht wie zentral die Reflexion und die Diskussion von Entwicklungen ist - nicht nur innerhalb der eigenen Organisation, sondern auch darüber hinaus.

Wir leisten einen Beitrag zu dieser Reflexion und ermöglichen Räume für Fachdiskurse und Erfahrungsaustausch.

An wen richtet sich das Kompetenzzentrum?

Die Angebote und Leistungen des Kompetenzzentrums richten sich an alle Akteur*innen, die sich mit den Herausforderungen der Digitalisierung im Sozialwesen befassen, unabhängig davon, ob sie in der Auseinandersetzung bereits weit fortgeschritten sind oder erst am Anfang stehen. Organisationen, Führungs- und Fachpersonen der Praxis des Sozialwesens, Berufs- oder Fachverbände der Sozialen Arbeit werden genauso angesprochen wie Aus- und Weiterbildungsorganisationen oder Informatikunternehmen, die Lösungen für den Sozialbereich entwickeln.