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Spitalsozialarbeit – fragwürdiger Abbau

21.08.2025 - weniger als eine Minute Lesezeit

Gesundheitswesen
Portrait von Martin Heiniger

Martin Heiniger

Fachredaktion | Sozialinfo

Zwei Frauen sitzen sich im Gespräch gegenüber.

Die Berner Insel-Gruppe reduziert im Rahmen eines allgemeinen Stellenabbaus auch das spitalinterne Sozialberatungsangebot.

Der Entscheid wird von AvenirSocial (Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz) und SAGES (Schweizerischer Fachverband für gesundheitsbezogene Soziale Arbeit) in einer gemeinsamen Stellungnahme kritisiert.  

Spitalsozialarbeit leistet einen wichtigen Beitrag, um negative soziale Folgen gesundheitlicher Probleme zu verhindern oder zumindest abzufedern. Sozialberatende im Spital würden dabei auch das medizinische, pflegerische und therapeutische Personal entlasten, indem sie Patient*innen in belastenden Lebenssituationen unterstützten und begleiteten und damit zur Stabilisierung ihrer Gesundheit beitrügen, schreiben AvenirSocial und SAGES. Dabei sei empirisch belegt, dass durch sozialarbeiterische Interventionen Krankenhausaufenthalte verkürzt oder vermieden werden könnten. Sozialberatung im Spital sei daher auch ein entlastender gesundheitsökonomischer Faktor.  

Die beiden Fachverbände fordern die Insel-Gruppe auf, den Entscheid kritisch zu reflektieren.  

Was sonst noch wichtig ist: 

  • Trotz Anerkennung des historischen Unrechts werden Jenische weiterhin marginalisiert und verdrängt. Auch die Soziale Arbeit muss sich kritischen Fragen stellen.
  • Gegen Fachkräftemangel und Fluktuation in der Sozialen Arbeit: AvenirSocial fordert bessere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen.
  • «Algorithmische Polizeiarbeit»: Kaum Belege für wirksame Verringerung von Kriminalität, aber hohe Gefahr für diskriminierendes und rassistisches Profiling.

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