Viele Menschen leiden an psychischen Störungen; die WHO berichtet von über einer Milliarde Betroffener weltweit. Auch in der Schweiz nimmt die Anzahl von Personen zu, die an psychischen Belastungen leiden.
Trotz allgemein hoher subjektiver Lebensqualität ist in der Schweiz jede zweite Person im Verlauf ihres Lebens einmal selbst von einer psychischen Krankheit betroffen, wie das Schweizerische Gesundheitsobservatorium Obsan in ihrem aktuellen Gesundheitsbericht schreibt.
In der Arbeitswelt erleben laut Obsan ein Viertel bis ein Drittel der Erwerbstätigen Stress oder Erschöpfungsgefühle. Das Sozialwesen gehört, nebst Gastgewerbe und Gesundheitswesen, zu den Bereichen mit besonders hohen Anteilen Betroffener.
Dabei besteht ein Zusammenhang zum sozialen Status. Sozial schlechter gestellte Gruppen seien häufiger von psychischen Beschwerden betroffen. Umgekehrt könnten psychische Störungen zu Armut und sozialem Ausschluss führen.
Während gemäss WHO die gesundheitliche Versorgung weltweit praktisch überall ungenügend ist, berichtet das Obsan von einer zwar gut erreichbaren, aber regional ungleich verteilten psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung in der Schweiz.
Der Obsan-Gesundheitsbericht formuliert 39 Empfehlungen in fünf Handlungsbereichen.
Was sonst noch wichtig ist:
- Der Ständerat hat sowohl die Kita-Initiative als auch den indirekten Gegenvorschlag des Nationalrats abgelehnt.
- Die KESB-Fallzahlen sind im 2024 leicht gestiegen. KOKES stärkt die privaten Beistandspersonen, die ca. einen Drittel der Erwachsenenschutz-Mandate inne haben.
Autor*in

Martin Heiniger
Fachredaktion
Sozialinfo