Im vergangenen Jahr haben die gemeldeten Fälle rassistischer Diskriminierung um 24 Prozent zugenommen, wie der aktuelle Bericht «Rassismusvorfälle in der Beratungspraxis 2023» zeigt. Das Beratungsnetz für Rassismusopfer hat 874 Fälle dokumentiert, 168 mehr als 2022.
Als Folge des Kriegs im Nahen Osten ist eine Zunahme von Antisemitismus zu verzeichnen. Mit 327 Fällen bleibt jedoch Anti-Schwarzer Rassismus die häufigste Form der Diskriminierung.
Zugenommen haben Meldungen von rassistischer Diskriminierung aus dem Bereich Schule, der auch erstmals quantitativ an erster Stelle steht. Dies wird mit Besorgnis aufgenommen, gleichzeitig weisen Fachpersonen darauf hin, dass auch höhere Sensibilisierung ein Grund für den Anstieg sei.
Weitere Themen des Berichts sind etwa diskriminierende politische Kampagnen oder strukturelle Formen von Rassismus. Erst im Februar hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Schweiz aufgrund von Racial Profiling verurteilt.
Was sonst noch wichtig ist:
- Eine Erhöhung der Sozialhilfe trägt zur Reduktion von Straftaten bei Geflüchteten bei. Dies legt eine neue Studie nahe. Für Armutinfo.ch besteht klarer Handlungsbedarf bei der Asylsozialhilfe.
- Careum hat eine qualitative Interview-Studie zu Schnittstellen und Abstimmung zwischen Gesundheits- und Sozialbereich durchgeführt. Sie liefert Einblicke zu Herausforderungen und Lösungsansätzen für eine engere Zusammenarbeit.
Autor*in

Martin Heiniger
Fachredaktion
Sozialinfo