Steigende Wohn- und Gesundheitskosten sind für armutsgefährdete oder -betroffene Haushalte eine anhaltende Belastung. Mietenzinserhöhungen können etwa dazu führen, dass Wohnungen von Sozialhilfebeziehenden plötzlich über der Mietzinsobergrenze liegen und diese daher plötzlich in prekären Wohlsituationen landen. Die Unabhängige Fachstelle für Sozialhilferecht (UFS) fordert, dass die Gemeinden diese Mietzinsen übernehmen, so wie es die SKOS empfiehlt. Dies entlaste auch die Sozialarbeitenden, schreibt die UFS. Oft sei es nämlich gar nicht möglich, eine Wohnung zu finden, deren Miete den kommunalen Mietzinsrichtlinien entspreche. Mittelfristig gelte es daher, diese Richtlinien anzupassen.
Ein weiteres Armutsrisiko für Haushalte mit niedrigen Einkommen sind die regelmässig steigenden Krankenkassenprämien. Caritas spricht sich deshalb für die Prämienentlastungsinitiative aus, über die im kommenden Juni abgestimmt wird und die das System der individuellen Prämienverbilligung ausbauen will.
Was sonst noch wichtig ist:
- Christoph Häfeli und Daniel Rosch, beide langjährige Experten im Bereich des Kindes- und Erwachsenenschutzes, haben den “Berner Kommentar zum Erwachsenenschutz” publiziert. Im Blog der HSLU sprechen die beiden Autoren über die Hintergründe zur Buchpublikation.
- Weiterarbeiten nach der Pensionierung ist zu einem individuell wie gesellschaftlich relevanten Thema geworden. Die Berner Fachhochschule hat dazu ein Forschungsprojekt durchgeführt.
- Die Berner Cannabis-Studie untersucht die «gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen eines regulierten Verkaufs von Cannabis».
Autor*in

Martin Heiniger
Fachredaktion Sozialinfo
E-Mail: martin.heiniger@sozialinfo.ch