Je populärer jemand ist, desto mehr wird er oder sie in Online-Foren beschimpft und bedroht. Jüngstes Beispiel ist etwa Greta Thunberg, die nach ihrer emotionalen Rede vor den Vereinten Nationen von ihren Kritikern mit drastischen Hasskommentaren und Drohungen überhäuft wurde.
Wer Online-Kommentare schreibt, kann die nonverbalen Reaktionen seines Gegenübers nicht sehen. Das führt dazu, dass das Gefühl Empathie ausgeschaltet wird, ist eine Erklärung dafür. Und weil eine schweigende Mehrheit von Leser_innen nicht reagiert, fühlen sich Verfasser_innen von Hasskommentaren in ihrem Tun bestätigt.
Um dagegen anzugehen, sind Politik, Justiz und Social Media-Unternehmen gefordert. Aber auch die einzelnen Nutzerinnen können etwas tun, indem sie sich mit Gemobbten solidarisieren, zu Anstand und Respekt aufrufen und Grenzüberschreitungen melden.
Regine Strub, Newsletter vom 24. Oktober 2019