Die via App gelieferten Daten sollen eine gezielte Unterbrechung von Infektionsketten ermöglichen, indem Personen benachrichtigt werden, wenn sie Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Diesen Personen wird dann eine freiwillige Quarantäne empfohlen. Wie gross der tatsächliche Nutzen dieser Methode ist, ist eine offene Frage.
Kritik betrifft etwa die zu erwartende Unsicherheit bei positiven Benachrichtigungen. Eine Benachrichtigung via App bedeutet keine Ansteckung. Sie bedeutet nur, dass sich die Person im Kontakt mit einer infizierten Person befunden hat. Die Möglichkeit, dass sich jemand in diesem Fall testen lassen kann, wie etwa Amnesty International vorschlägt, ist zurzeit in Diskussion. Problematisch ist auch die Empfehlung, sich bei Benachrichtigung in eine freiwillige Quarantäne zu begeben, solange nicht geklärt ist, ob in diesem Fall ein Anspruch auf Lohnfortzahlung besteht.
Klar ist, dass Tracing via App das herkömmliche Contact-Tracing via Telefon nicht ersetzt. Zudem ist es wichtig, dass die Nachverfolgung via App mit anderen Massnahmen wie Testen, Isolation und Zugang zu Gesundheitsversorgung verknüpft wird.