Arbeitsmarkt Fokusartikel

Soziale Arbeit selbstorganisiert studieren an der HSLU

September 2022

Um auf gesellschaftliche Veränderungen adäquat reagieren zu können, muss sich die Soziale Arbeit weiterentwickeln. Manche Hochschulen setzen auf neue Bildungsformate, um dem Rechnung zu tragen. So bietet etwa die Hochschule Luzern ab Februar 2023 einen neuen Bachelorstudiengang in Sozialer Arbeit an, bei dem Studierende, Praxisvertreter*innen und Dozierende gemeinsam steuern, wie und was studiert wird.

Die Gesellschaft und mit ihr die Soziale Arbeit verändern sich rasch und tiefgreifend. Mit diesen permanenten und weitreichenden Veränderungen entwickeln sich auch die Kompetenzprofile der Menschen, die in der Sozialen Arbeit tätig sind, stetig weiter.

Um den neuen Herausforderungen begegnen zu können, braucht es Fachpersonen, die selbstorganisiert neue Konzepte entwickeln und Wissen effizient und zielgerichtet erschliessen. Auch die Ausbildung dieser Fachpersonen muss neue Wege gehen: Neue Formen des Lernens und Lehrens sind gefragt. Diese erfordern Agilität, Selbstorganisations- und Selbststeuerungsfähigkeiten und nicht zuletzt Pioniergeist. Zudem wird die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit notwendig.

Selbstorganisiertes Lernen erweitert die Handlungsfähigkeit

Selbstorganisiertes und agiles Lernen ist nicht nur ein zukunftsfähiger Ansatz, sondern auch notwendig, um für zukünftige Entwicklungen und Transformationsprozesse handlungsfähig zu sein, gerade und vor allem im Bereich sozialer Veränderungen. Dieser Ansatz unterscheidet sich jedoch erheblich von der heutigen Hochschullehre. In vielen Studiengängen werden die Lerninhalte, die Lernziele und die entsprechenden Qualifikationen von den Hochschulen festgelegt. Die Lerninhalte werden durch die Dozierenden vermittelt und am Ende des Semesters erhalten die Studierenden einen qualifizierten Leistungsnachweis.

Bachelor in Sozialer Arbeit mit Schwerpunkt neue Konzepte und Innovation

Der neue Bachelor startet im Frühlingssemester 2023, Studienbeginn ist jeweils zum Frühjahrs- und Herbstsemester (nächste Termine: Februar 2023 und September 2023). Anmeldungen zur Aufnahme sind jederzeit möglich.

An folgenden Daten finden Infoveranstaltungen statt:

  • Mittwoch, 19. Oktober 2022, Online
  • Dienstag, 15. November 2022, Luzern

Weitere Informationen zum Studiengang und zum Aufnahmeverfahren finden Sie hier.

Beim selbstorganisierten Lernen hingegen liegt der Schwerpunkt nicht auf der Vermittlung von Inhalten. Die Lerninhalte werden von den Studierenden sowie den Hochschul- und Praxisvertretenden gemeinsam ausgehandelt und festgelegt. Gerade aus der Perspektive der Praxis werden für Fachleute der Sozialen Arbeit neue Kompetenzen wichtig, um bei der Bearbeitung neuer Herausforderungen, gerade auch an den Schnittstellen zu anderen Professionen, handlungsfähig zu werden.

Neues Lern- und Lehrverständnis

Im neuen Studiengang an der HSLU wird daher von Beginn an projektbezogen und anhand von Fallbeispielen gearbeitet. Die Praxisausbildung kann dabei individuell gestaltet werden und ist eng mit dem Forschenden Lernen verzahnt.

Das agile und selbstorganisierte Lernkonzept des Studiengangs erfordert auch von den Dozierenden ein neues Rollenverständnis: Steuerung und Vermittlung treten in den Hintergrund, und sie werden zu Begleiter*innen und Expert*innen auf Augenhöhe. Grundhaltung ist ein neugieriges und gemeinsames Lernen mit den Studierenden.

Hohe Eigenverantwortung gefordert

Der Studiengang richtet sich deshalb an motivierte, offene und kreative Persönlichkeiten, die neugierig sind und selbstgesteuert arbeiten und lernen möchten. Forschendes Lernen, Praxisbezug, digitale Kompetenzen und Nachhaltige Entwicklung stehen im Zentrum des Studiengangs. Prozess- und Methodenkompetenz sowie projektbezogenes Arbeiten haben einen hohen Stellenwert. Neben dem nötigen Fachwissen werden den Studierenden deshalb vor allem auch Methoden und Kompetenzen auf den Weg gegeben, mit denen sie Veränderungen antizipieren und sich auf neue Bedingungen in ihren künftigen Arbeitsfeldern anpassen können.

Die Studierenden werden jedoch im ersten Semester nicht ins kalte Wasser geworfen: Das Studium beginnt mit dem Onboarding. Dieses dient dazu, den Studierenden Orientierung zu bieten, sie an das Lernkonzept heranzuführen und sie im Sinne der Selbstorganisation arbeitsfähig zu machen.

Die zukünftigen Fachkräfte aus diesem Studiengang bringen die notwendigen Fähigkeiten mit, um in allen klassischen Bereichen der Sozialen Arbeit tätig zu sein.

STEPHANIE WEISS

Dr. Stephanie Weiss; Co-Studiengangleiterin
Hochschule Luzern – Soziale Arbeit

Kontakt: Stephanie.weiss@hslu.ch

THOMAS STEINER

Thomas Steiner, Co-Studiengangleiter
Hochschule Luzern – Soziale Arbeit

Kontakt: tom.steiner@hslu.ch 


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